Wurden während des Spiels des 1. FC Kaiserslautern gegen den 1. FC Magdeburg einer Zuschauerin K.o.-Tropfen verabreicht?

Rheinland-Pfalz Womöglich Fall von K.o.-Tropfen bei Heimspiel des FCK

Stand: 06.05.2024 16:57 Uhr

Erst kürzlich hatte der 1. FC Kaiserslautern davor gewarnt, nun gibt es womöglich einen Fall von K.o.-Tropfen beim Heimspiel des FCK gegen den 1. FC Magdeburg. Die Polizei ermittelt.

Nach dem wichtigen 4:1-Heimsieg des 1. FC Kaiserslautern im Abstiegskampf der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Magdeburg war die Stimmung im Fritz-Walter-Stadion bestens. Doch für eine Frau verlief der Samstagabend alles andere als gut. Sie meldete sich am Sonntag bei der Polizei, weil sie ihre Bauchtasche mit Geldbeutel und Dokumenten vermisste.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs seien die Beamten dann hellhörig geworden, berichtet die Polizei. So habe die 27-Jährige erzählt, dass sie am Sonntagmorgen aufgewacht sei, ohne sich an den Abend zu erinnern. Getrunken habe sie nicht viel.

Frau hat nach FCK-Spiel Schmerzen im Fuß und Blutergüsse

Weil sie zudem Schmerzen im Fuß und Blutergüsse am Arm habe, sei sie zum Arzt gegangen. "Allerdings konnte sie sich auch nicht daran erinnern, wie es zu den Verletzungen kam und wer sie nach Hause gebracht hatte", teilt die Polizei weiter mit. Sie hat den Verdacht, dass der Frau K.o.-Tropfen verabreicht wurden und ermittelt nun.

Was sind K.o.-Tropfen?

K.o.-Tropfen sind meist geschmacks- und geruchlose Chemikalien, die Täterinnen und Täter in die Getränke ihrer Opfer schütten. Die Substanzen wirken üblicherweise wie Drogen. Nach einigen Minuten wird den Opfern schwindelig, sie können nicht mehr klar denken und handeln und fühlen sich, als wären sie betrunken. Kurz darauf werden sie für Minuten oder auch mehrere Stunden bewusstlos. Wer K.o.-Tropfen verabreicht, macht die Opfer wehrlos; oft folgen Gewaltverbrechen wie Sexualdelikte oder die Geschädigten werden ausgeraubt. Die Opfer können sich hinterher meist nicht mehr richtig an die Vorfälle erinnern.

Mitte April hatte der FCK noch genau davor gewarnt. In Frankfurt wurden zuvor wohl mindestens einer Besucherin bei einem Heimspiel K.o.-Tropfen in das Getränk gegeben. Auch in anderen Stadien seien vermehrt Fälle dieser Art festgestellt worden, beispielsweise in Bremen oder in Freiburg, so der FCK.

FCK rät: Getränke nicht unbeaufsichtigt abstellen

Der FCK hatte zum Beispiel empfohlen, dass man Bestellungen für Getränke und Speisen selbst aufgeben soll oder sich das Essen und Trinken von bekannten Personen mitbringen lassen soll. Zudem sollen Getränke und Essen nicht unbeaufsichtigt abgestellt werden. Sollte man sich komisch fühlen, Symptome wie Übelkeit, Schwindel, Orientierungslosigkeit oder Sprachstörungen haben, dann sollten direkt nahestehende Personen oder der Ordnungsdienst informiert werden.

Sendung am Mo., 6.5.2024 13:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4