Denkmal Hohe Kosten: Zukunft des Gradierwerks Bad Dürrenberg unklar
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02. Mai 2024, 14:50 Uhr
Bad Dürrenberg ohne sein bekanntes Gradierwerk? – Undenkbar. Doch die Anlage verschlingt im Unterhalt viel Geld. Angesichts allgemein klammer Kassen bringt das die Stadt in Bedrängnis
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Die Zukunft des Gradierwerks in Bad Dürrenberg nach der Landesgartenschau (Laga) ist nicht gesichert. Wie Bürgermeister Christoph Schulze (CDU) MDR SACHSEN-ANHALT sagte, ist die Finanzierung derzeit noch unklar. Das sei auch schon vor der Laga der Fall gewesen.
Eines der Probleme sei der Dornstein, der sich gebildet habe. Es hätten sich schwere Massen gebildet. Diese müssten entfernt und der Schwarzdorn erneuert werden. Das würde 100.000 Euro für zehn laufende Meter kosten. Dies seien regelmäßige Kosten, mit denen die Stadt schon vor der Landesgartenschau überfordert gewesen sei, so Schulze weiter. Allerdings gebe es einen Gemeinderatsbeschluss, der die Stadt verpflichtet, das Gradierwerk am Leben zu halten.
Stadt zum Erhalt verpflichtet
Auch ohne den nun erforderlichen Reisig-Austausch koste der Unterhalt pro Jahr 400.000 Euro, sagte Schulze. Das Gradierwerk ist mit 636 Metern nach Angaben der Stadt das längste bundesweit. Vor zwei Jahren war das technische Denkmal in der Solestadt für 3,1 Millionen Euro grundhaft saniert worden.
Das Gradierwerk von Bad Dürrenberg
Das Gradierwerk ist mit 636 Metern die längste zusammenhängende noch erhaltene Salz-Gradieranlage bundesweit und die zweitlängste weltweit. Zuletzt war das technische Denkmal in der Solestadt vor zwei Jahren für 3,1 Millionen Euro grundhaft saniert worden. Der sanierte Abschnitt ist etwa 130 Meter lang und umfasst 32 Bundfelder. Mit 58.000 Schwarzdornbündeln wurde eine Fläche von 2.500 Quadratmetern gestopft. Rund zehn Millionen Euro hatte bis 2005 eine frühere Sanierung der zwölf Meter hohen Anlage gekostet. In der Nacht zu Heiligabend 1997 waren durch Brandstiftung zwei Felder der Soleanlage zerstört worden.
Beim Gradieren wird der Salzgehalt der Sole erhöht: Die Salzsole aus natürlichen Salzvorkommen läuft über Dornwände zwischen Balkengerüsten von oben nach unten. Dabei zerstäuben die Soletröpfchen und verdunstet das Wasser. Die salzhaltige Luft wird zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingeatmet.
Quelle: dpa
MDR (Anja Höhne, Attila Dabrowski, André Plaul)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. Mai 2024 | 11:00 Uhr
Mitteldeutsch vor 2 Wochen
Soll und muss die riesige Anlage so weiter bestehen oder wäre ein Rückbau auf 30 bis 50 Meter für flanierende ausreichend und die Anlage wirtschaftlich erhaltenswert?
Sponsoren lassen sich nicht wie Karnickel aus Hut zaubern und wie Venedig 5 € je Spaziergang wär Geschäftsmodel mit ungewissem Ausgang.
Karzer vor 2 Wochen
technische Denkmale sollten Bundessache werden und nicht Gemeinden überfordern
was gesundheitlich gut und erhaltenswert oder sogar erst kürzlich saniert muss man sich leisten können
in Zeiten wo Kliniken die 40 Jahre Mangelwirtschaft überlebten und aktuell noch minimal ausgelastet werden, kaum noch einheimische Ärzte vorhanden und seit Privatisierung Station um Station geschlossen werden