Zahlreiche Menschen haben sich im Sonnenschein auf dem Gras zwischen dem frischen Grün am Flussufer niedergelassen (Foto: picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst)

Tourismusförderung künftig auch für Freizeiteinrichtungen möglich

Jimmy Both / Patrick Wiermer   03.05.2024 | 19:47 Uhr

Das saarländische Wirtschaftsministerium hat ein neues Förderprogramm für touristische Betriebe vorgestellt. Für kleine und mittelgroße Unternehmen stehen demnach jährlich insgesamt zwei Millionen Euro zur Verfügung. Das Programm richtet sich auch an Freizeiteinrichtungen, die vor allem Gäste aus dem Saarland empfangen.

Jährlich stehen kleinen und mittelgroßen touristischen Betrieben im Saarland insgesamt zwei Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Besonders Maßnahmen, die die Nachhaltigkeit stärken, sollen gefördert werden, erklärte Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD).

"Dazu gehört die Energieeffizienz, die Entsiegelung von Flächen oder die Bepflanzung mit heimischen Gehölzen im Außenbereich." Auch Barrierefreiheit und Inklusion würden von den neuen Förderrichtlinien begünstigt.

Video [aktueller bericht, 03.05.2024, Länge: 2:54 Min.]
Neue Förderrichtlinien für Tourismusbetriebe vorgestellt

Förderung auch für Betriebe mit saarländischer Kundschaft

3,25 Millionen Übernachtungen haben die saarländischen Hotels im vergangenen Jahr gezählt – ein Rekordwert. Den will die Landesregierung in Zukunft noch übertreffen. 3,5 Millionen sind das Ziel für die kommenden Jahre. Die neue Förderrichtlinie richtet sich aber nicht nur an Betriebe, die Kundschaft von außerhalb haben.

"In der Vergangenheit haben wir bei unserer Tourismusförderung nur Fördermittel für Maßnahmen gegeben, die darauf abzielen, dass von außen Gäste ins Saarland kommen", sagte Barke. Nun sollen auch verstärkt Investitionen möglich werden, die auch Saarländerinnen und Saarländern zugutekommen. Freizeiteinrichtungen wie etwa Kletterhallen, Trampolinparks oder Minigolfplätze könnten profitieren.

Tourismus-Förderung bei mehr Nachhaltigkeit
Audio [SR 3, Moderation: Kerstin Gallmeyer, 03.05.2024, Länge: 03:39 Min.]
Tourismus-Förderung bei mehr Nachhaltigkeit

Kritik aus der Spitzenküche

Der saarländische Sternekoch Christian Bau hatte die Tourismusstrategie der Landesregierung im SR-Interview kürzlich kritisiert. Diese machen vor allem mit Wandern oder Radfahren Werbung für das Saarland. Die Spitzenküche werde zwar hinter verschlossener Tür gerne gelobt, öffentlich aber nicht angepriesen.

Man müsse sich die Kritik von Herrn Bau zu Herzen nehmen, sagte Wirtschaftsminister Barke. Zugleich schränkte er aber ein, dass Tourismus nicht nur ein Angebot für einige Gäste sei, die sich das gute Angebot in der gehobenen Gastronomie leisten könnten.

"Wir haben ja ein sehr gutes und breites Angebot in der Gastronomie, das deutlich besser ist als in vielen anderen Landesteilen der Republik. Damit werben wir dann auch in der Breite." Es gehe darum, breite Bevölkerungsgruppen für den Tourismus im Saarland anzusprechen.

Geld stammt aus einem Sonderkonjunkturprogramm

Die neue Förderung folgt dem sogenannten „Sonderkonjunkturprogramm im Gastgewerbe“ (SKP),  das als Unterstützung der Branche in Corona-Zeiten eingerichtet wurde. Das SKP ist zum 31.12.2023 ausgelaufen. Das neue Programm sieht im Gegensatz zum SKP keine Förderung von Gastronomiebetrieben mehr vor.   

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 03.05.2024 berichtet.


Mehr zur Nachhaltigkeit im Saarland

Bildung für eine bessere Zukunft
Fünf weitere Schulen im Saarland für Nachhaltigkeit ausgezeichnet
Im Saarland tragen jetzt insgesamt 18 Schulen die Auszeichnung "Schule der Nachhaltigkeit". Neu hinzugekommen sind kürzlich zwei Grundschulen aus Hilbringen und Riegelsberg, eine Gemeinschaftsschule in Klarenthal und zwei Berufsbildungszentren in St. Ingbert und Merzig.

Weihnachtswunschzettel
Nachhaltigkeit mit Kindern spielerisch entdecken
Das dritte Spielzeugauto, die fünfte Puppe, ein schickeres Fahrrad - die Stiftung «Kinder forschen» regt zum Hinterfragen des kindlichen Wunschzettels an. Das Fest ist eine gute Gelegenheit, mit dem Nachwuchs über nachhaltigen Konsum ins Gespräch zu kommen.

Nachhaltigkeit in der Gartenbauwirtschaft
Mehrweg in saarländischen Gartenmärkten
Plastikpaletten zum Transport von Pflanzen sind praktisch, sorgen aber auch für große Müllberge, weil sie meist nach der Nutzung weggeschmissen werden. Die Gartenbauwirtschaft will dagegen jetzt etwas unternehmen: mit einem Mehrwegsystem. Eine Testphase, an der auch saarländische Märkte teilgenommen haben, ist jetzt abgeschlossen.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja